On the ... sunny side of the street
Dienstag, 31. August 2010

Er begriff es einfach nicht. Der Druck. Immer wieder der Druck. Journalist, ganz klar. Einer, der Fragen stellte, von Angesicht zu Angesicht, und keine Ruhe gab, bis er seins erhielt, seinen Anteil. Doch hier ging es nicht um Politik. Hier ging es um Sex. Und um Notgeilheit. So nötig, dass er spät abends schrieb, man könne noch heute zu ihm kommen. Und wenn man antwortete, man wolle nicht, dass er einen so vermisse. Und nicht kapierte, dass es keinen Sinn hatte. Es sei doch immer so innig gewesen zu dritt vor dem Spiegel, ich mit meinem perfekt rasierten Körper, wie ich eine von Euch Weibern so richtig drannehme auf der Werkbank, der Werkbank für meinen Körper, mit den Gewichten immer im Blick, oh so viel Gewichte, oh wie geil, oh, mir kommt’s, mir kommt’s. The times, they are a-changing. Pass auf, wem du was sagst. Ich nahm die Mystik vor Urzeiten und gab sie weg. Nichts ist mehr, wie es war. Und die Süße und Zärtlichkeit und Glätte eines Leibes verzerrt sich zur Fratze. Er saß mit verbundenen Augen in dem Raum, den wir auf Zehen durchschritten. Ich kletterte auf ihn und betastete die Nivea-Haut, den Nivea-Schwanz, und während er eine andere auf sich reiten ließ, war ich mit meinem Fühlen und meinen Gedanken in dankbarer Einsamkeit.

pyr

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