On the ... sunny side of the street
Mittwoch, 11. August 2010

Da war dieses Rauschen in meinen Ohren. „Was hast du gesagt?“ Er schaute mich nur groß an. Immer diese Geister, die ich hörte, diese Gedankengeister. Ich wusste, er hatte zu etwas Wichtigem angesetzt. In Gedanken. Er wandte seinen Blick ab. „Ich habe Narben, äußere und innere.“ Ab da wollte ich ihn ficken. Es war praktisch ein Zwang. Bias. Höhere Gewalt. Ich muss jede Narbe entdecken und durch den Sex ihre Kraft und ihre unheilvolle Geschichte in mich aufnehmen. Narben zeigen mir, dass Heilung möglich ist und Vergessen niemals gelingt.

Ich fuhr mit dem Finger die Einschnitte an seinen Händen entlang, an seinem rechten Handgelenk. Mein Puls ging schneller bei jedem Millimeter. Mir wurde leicht schwarz vor Augen. Ich sah hoch in sein Gesicht. Ich wusste, dass er – und nur er – den leichten Schweiß riechen konnte, der meine Haut zu kühlen versuchte. Und natürlich verstand er. Nicht nur ich war das Raubtier. Doch er jagte anders, ließ mich seine Geschichte nicht wissen. Stattdessen stieg er schweigend aus der Bahn. Leicht das Bein nachziehend, erklomm er die Treppe zur Überführung. Die Bahn fuhr ratternd weiter, erleuchtet. Niemand stieg hier aus. Dies war ein Betriebsbahnhof. Ich blieb dicht neben ihm, atemlos vor Lust und der Erregung, die die Dunkelheit und der Schmerz einer Geschichte, die ich nicht kannte, bei mir weckten. Oben blieb er stehen. Er legte die Hand einmal kräftig um meinen Hals, sah mir dabei direkt in die Augen, nahm dann meine Hand und schob sie an seinen Schwanz, der fest gegen die Hose drückte. „Knie dich hin.“ Er bat nicht, sondern drückte mich an den Schultern hinunter. Ich sah den Dreck auf dem Boden, die abblätternde, beschmierte Wand hinter ihm und spürte in dem Moment, in dem meine Knie den Boden berührten, Erleichterung. Er hatte in Sekunden seine Hose geöffnet. Bevor ich überhaupt etwas wahrnehmen konnte, den Geruch seines Geschlechts überhaupt aufsaugen konnte, schob er meinen Kopf über seinen harten Schwanz und wichste in meinem Mund, an meiner Zunge, in meinem Rachen. Ich sah hinauf. Er blickte auf mich hinab, er streichelte meinen Kopf. Und er ließ es nicht zu, dass er kam. Sanft zog er mich wieder hoch. Keine Geschichte, sagten seine Hände. Noch nicht. Er fasste fest zwischen meine Beine, ließ einen Finger in mich gleiten, und noch einen, und sagte wie nebenbei, ob ich wüsste, dass sein rechtes Bein fünf Zentimeter kürzer sei. Dann entzog er sich und ging.

pyr

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